Historie

Die Historie der Waldseer Fasnet

Die Geschichte der Waldseer Fasnet hat eine lange Tradition und reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück, als zum ersten Mal das Wort “FASNACHT” im Steuerrodel (Abgabenliste) des Chorherrenstifts auftauchte.

Über die Jahrhunderte entwickelte sich die Waldseer Fasnet, bis am 01.10.1935 die Narrenzunft Waldsee gegründet wurde, die direkt aus dem 1908 gegründeten Narrenverein hervorging. Über Jahre war die Waldseer Fasnet vor allem eine Theaterfasnet, bis am 28.Februar 1935 die Geburtsstunde der Waldseer Masken schlug:
1934 machte der Künstler Sepp Beyerle auf Anregung des damaligen Elferrats und Narrenschreibers Theo Rieger Entwürfe für eigenständige Masken. Zunächst dachte Rieger an einen„Federle“, der ihm aus den Waldseer Hexenprozessen bekannt war und an einen „Faselhannes“, dessen Namen er dem Buch „Waldsee und seine Vorzeit“ entnahm. Den ersten Faselhannes übernahm Rieger für sich selbst, den zweiten bestellte Karl Brauchle und für die Kosten des Federle kam Robert Schiele auf. Diese Drei sprangen dann als erste Waldseer Masken in der Fasnet 1935.

1936 kam als Begleiter des Faselhannes der„Narro“dazu. Zu ihm gesellte sich eine Gruppe von 3 Masken, ein Esel und zwei Eseltreiber,  in Erinnerung an den störrischen Esel eines früheren Waldseer Bürgers mit Namen Werner („Werners Esel“). Auch das erste „Schrättele“ erblickte das Licht der (Fasnets-)Welt: Max Strobel, der seit 1936 ebenfalls Masken schnitzte, gab dieser Maske den typischen Ausdruck der zwei verschiedenen Gesichtshälften. Zur Überraschung aller erschien kurz vor der Aufstellung des Umzugs das
erste „Schorrenweible“, ein in Waldsee früher oft genannter Waldgeist. Alfons Weinig griff diese Idee einer verschmitzten Alten, die Kräuter sammelt und während der Fasnet Tränklein verteilt, auf, nahm sich eine von Sepp Beyerle geschnitzte Maske und stellte für sich ein passendes Häs zusammen. So zeigte bereits die Fasnet 1936 neben der Eselgruppe alle fünf uns seither wohl bekannten Waldseer Maskentypen. Bereits 1936 erfolgt die Aufnahme in die Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte und so entwickelte sich in Waldsee mit solchen Puzzleteilen wie dem Gschellabstauben (seit 1951), dem Narrenrechtabholen, dem Narrenbaumstellen, dem Schrättelestanz (seit 1954), dem Kinderumzug, dem Fasnetsvergraben, der Prinzengruppe , dem Narrensamen und vielen weiteren unvergesslichen Augenblicken eine fünfte Jahreszeit, die mit keiner Anderen vergleichbar zu sein scheint!!