Die Fasnet…
In Waldsee wird durch das sogenannt G’schellabstaube eingeläutet, hier dürfen die Weißnarren mit ihrem G’schell nicht fehlen. Sie werden aus dem Schrank geholt und vom Sammlervölkle gründlich abgestaubt, damit sie für die bevorstehende Fasnet parat sind. Ein wichtiges Attribut des Faselhannes ist der bereits erwähnte Narrenspiegel. Um die aktuellen Ereignisse aufzubereiten und evtl. auch für die anstehende Maskenabnahme vorbereitet zu sein, trifft man sich am Mittwoch nach Dreikönig in der Ölmühle. In netter und gemütlicher Runde werden in etwa eineinhalb Stunden Ideen gesammelt, um sie im Anschluss in Reimform zu bringen, so dass die alten und neuen Narrenspiegel für die anstehende Fasnet einsatzbereit sind. Die Teilnehmer erhalten dabei professionelle Tipps und Tricks rund um den Narrenspiegel. Auch Faselhannes, welche schon länger dabei sind, sind zu diesem Termin herzlich eingeladen.
Den nächsten großen Auftritt haben die Weißnarren am Mittwoch vor der Fasnet, wenn um Mitternacht die Schrättele um das Feuer tanzen und ihre Besen aufstecken. Mit den Klängen des Narrenmarsches springen die Weißnarren heran und vertreiben die Schrättele, um im Anschluss dann selbst einen Kreis um das Feuer zu bilden.
Der nächste Tag bringt die Fasnet endgültig in die Stadt. Wenn sich am Gumpigen morgens die Hästräger bei den Schulen treffen um mit Hilfe der Zunfträte, der Garde, den Kanonieren sowie den Musikgruppen die Schüler aus dem Unterricht zu befreien. Anschließend geht es in zwei großen Zügen, die sich an der Stadthalle treffen mit den Schülern und Lehrern durch die Stadt zum Wächsebrauch. Von da an herrscht in der ganzen Stadt buntes Treiben, bei dem die Weißnarren – sei es Faselhannes oder Narro- ihren Anteil haben.
Der Umzug um 14 Uhr ist närrisches Gebot und die Maskenbetreuer der Weißnarren haben die Aufgabe die vielen vielen Maskenträger und die kleinen Weißnarren in der richtigen Reihenfolge, in zwei oder drei Gruppen bei den jeweiligen Musikkapellen unterzubringen. Der Narr beherzigt das stimmige Häs mit allen Utensilien sowie schwarze Schuhe, weiße Handschuhe usw.
Was wenn ein Fuchsschwanz oder Tücher verloren gehen? – Bei diesen Fragen kann man sich an die Maskenbetreuer wenden. Als Erkennungsmerkmal dient eine rote Armbinde.
Am Fasnetsmontag ist es ähnlich. Zu den heimischen Gruppen stoßen dann befreundeten Zünfte, so dass auf einen zügigen Ablauf geachtet werden muss.
Damit der Brauch der Waldseer Fasnet weitergetragen wird, gehen die Masken, so auch die Weißnarren, zu den Kurgästen im Maximilianbad und in die Kindergärten oder beim Kinderball. Die kleinen Narren lernen auch bei den Kinderführungen in der Ölmühle mehr über die Fasnet und wachsen mit dem Brauchtum auf. Es gibt also ganz viele Gelegenheiten das Häs in der Fasnet zu tragen. Gschellabstauben, Maskenvorstellungen, Schrättelestanz, Umzüge in Waldsee und natürlich an allen Auswärtssprüngen.