Die Rösslegruppe lässt sich bei der Waldseer Fasnet seit den 20-iger Jahren des letzten Jahrhunderts nachweisen und ist auch in mehreren zeitgenössischen Fotos zu belegen.
Es handelt sich dabei um drei Pferdeattrappen: ein Schimmel, ein Brauner und ein Rappe. Gefertigt waren die Rössle aus Pappmaché, abgehängt mit dazu passenden Tüchern die die Beine der Reiter verdeckten. Diese Reiter trugen teils bunte Fräcke und farblich darauf abgestimmte Zylinder.
Die Rössle, auch damals „Pferde-Troika“ genannt, dienten beim Narrensprung als Ordnungsfiguren. Sie hielten die Umzugsstrecke frei und führten den Umzug an. Begleitet und angespornt wurde die Gruppe von einem Dompteur, der ebenfalls mit einem Frack bekleidet war und eine schwarz-weiß karierte Hose trug.
Im Skizzen-Archiv der Narrenzunft finden sich handkolorierte Entwürfe zur Rösslegruppe, entworfen von dem damaligen Zunftrat und Künstler Sepp Beyerle. Die Erstbesetzung der „Pferdetroika“ waren so bekannten Namen wie: Hermann Kränzl, Anton Hofmeister und Alfons Weinig.
Nachdem die Rösslegruppe in den 1960-iger Jahren durch einen Kurier mit echtem Pferd – zuletzt Paul Maucher – am Umzugsanfang ersetzt worden war, verschwanden diese im Fundus. Aber genau diese alten Originale, diese wertvollen Unikate sind jetzt wieder reaktiviert worden. Die Idee dazu hatten EZM Franz Mosch und Vize-ZM Christoph Mayer. In vielen Stunden wurden nun die Pappmaché Pferde wieder auf Hochglanz getrimmt und sorgsam in ihren Originalzustand versetzt. Ein besonderer Dank gilt hier Walter Schranz, Simone Kolb, Jürgen Wirth, Hans-Gerd Hendricks, Karl-Heinz Lamperle, Maikel Auer und Herbert Pohl. Für das Erscheinungsbild der Reiter und des Dompteurs wurden extra Fräcke, Hosen und Westen – nach Originalaufnahmen, nachgeschneidert.